Die letzten Jahre waren hart für die Salmoniden in der Thur: In Massen verendeten die Fische – und dies gleich mehrmals. Die Behörden tappten im Dunkeln. Was waren die Gründe? Umfangreiche Untersuchungen wurden angeordnet – diese Woche wird das Amt für Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen über erste Ergebnisse informiert.

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Seit 2015 suchen Forellen-Massensterben die Thur unterhalb von Bütschwil immer wieder heim. Die Forschenden suchen fieberhaft nach den möglichen Ursachen. Foto:©Dompy

Tausende tote Fische. Es war ein trauriges Bild. Aber nicht «nur» ein Mal, sondern gleich mehrfach. Immer wieder seit 2015. Woran lagen sie, die Massensterben der Thurfische unterhalb von Bütschwil / SG, die bis zu 80 Prozent der Jungfische dahingerafft haben?

Ratloses Schulterzucken, hüben wie drüben. Die Folge: Wissenschaftler haben sich der Sache angenommen. Im Fokus standen drei mögliche Szenarien als Ursache für dieses Massensterben: schädliche Chemikalien, die womöglich  ins Wasser gelangt sind, biologische Faktoren wie Bakterien oder Viren, welche die Fische befallen haben, oder aber die Frage, ob das Immunsystem der Fische durch gewisse Stoffe geschwächt worden sein könnte.

Nun scheint man offenbar der Lösung des Rätsels etwas näher gekommen zu sein: Im Verlauf der laufenden Woche präsentieren die Forschenden dem kantonalen Amt erste Ergebnisse. «Wir hoffen, dass wir die Suche mit den ersten Resultaten eingrenzen können», erklärt Christoph Birrer, Leiter der Abteilung Fischerei vom St.Gallischen Amt für Natur, Jagd und Fischerei ANJF.

Viele Akteure

Für den Kanton St.Gallen versuchen das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern sowie das Schweizerische Zentrum für Ökotoxikologie in Dübendorf ZH dem Fischsterben in der Thur auf den Grund zu gehen. Weiter sammelten die kantonalen Stellen für Wasser und Energie zusammen mit dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei vom Juni bis Oktober 2018 zahlreiche Wasser- sowie Gewebeproben von Thur-Farios.

Neuer Virus verantwortlich für das Massensterben?

Im deutschen Bundesstaat Bayern wurde von Münchner Wissenschaftlern unlängst ein neuartiger Virus nachgewiesen, ein Typ des sogenannten Reovirus‘. Als Folge davon starben auch dort die Bachforellen in Massen. Klar, ist diese Spur von den Wissenschaftlern speziell verfolgt worden. Daher wurden Proben von Thurfischen nach München zur Abklärung geschickt. «Derzeit ist das Virus erst eine von mehreren möglichen Ursachen», erklärt Christoph Birrer.

Ich bleibe für Dich am Ball!

Die Forellensterben beschäftigen nicht nur uns Fischer. Richtig und wichtig ist, dass der Sache sorgfältig nachgegangen wird. Sobald Erkenntnisse greifbar sind, werde ich sie Dir natürlich gerne weitergeben. Kurz und knapp: Ich bleibe für Dich am Ball!

Mit einem kräftigen Fischergruess, Dompy

 

1 Kommentar

  1. Super Dompi, Dein Einsatz für den Umweltschutz, die Fische und die Fischerei im Allgemeinen. Auch die „heissen“ Themen und Probleme werden im Blog beim Namen genannt bzw. angegangen. Leider ist das in den meisten anderen Medien nicht der Fall. Vor allem nicht bei unseren Super-Politikern in Bern. Man könnte meinen, dass im Bundeshaus nur noch Lobbyisten in den heiligen Hallen umherirren (ich meine das genauso wie ich es schreibe..) um irgendwelche Geldgeber und Sponsoren zu befriedigen. Denkt alle dran bei den nächsten Wahlen !!
    Grüessli
    Peter

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